Nachhaltig, ökologisch und fair. In der Mode für Viele selbstverständlich, doch bei der Einrichtung des Büros einfacher gesagt, als getan. Mit gutem Gewissen ein umweltfreundliches Büro einzurichten fällt schwer, da der Fokus für viele Hersteller noch nicht auf Nachhaltigkeit geschärft ist. Darauf sollten Sie beim Kauf von umweltfreundlichen Büromöbeln achten!
Nachhaltige Büromöbel noch nicht flächendeckend im Einsatz
Nachhaltigkeit im Büro hat die Trendphase längst hinter sich gelassen. Immer mehr Unternehmen legen Wert auf eine nachhaltige Gestaltung von Arbeits- und Büroumgebungen. Wie Umfragen des Fraunhofer IAO ergaben, gehören nachhaltige Konzepte bereits 2016 für 71% der befragten Arbeitgeber zu einer verantwortungsvollen Unternehmensstrategie. Inzwischen sollte seit der Fridays for Future-Bewegung die zarte Pflanze der Nachhaltigkeit weiter gewachsen sein.
Doch die Realität sieht anders aus: Insbesondere bei der umwelt- und ressourcenschonenden Einrichtung besteht akuter Handlungsbedarf. Oft sind Flächen- und Wasserverbrauch für die Herstellung von Büromöbeln extrem hoch, zudem werden häufig gesundheitsschädliche Chemikalien verwendet. Nicht zu vergessen die katastrophalen Arbeitsbedingungen in vielen Produktionsländern – meist im asiatischen Raum. Unternehmer beugen sich häufig dem Kostendruck, unterstützen damit aber indirekt den Raubbau an Natur und Mensch. Bei rund 17 Mio. Arbeitsplätzen in Büros besteht demnach ein immenses Ausbaupotential grüner Arbeitsplätze.
Anforderungen für nachhaltige Büromöbel
- Geringer CO2-Ausstoß durch den Einsatz klimaneutraler Materialien
- Umweltbewusster Materialverbrauch durch die Verwendung recyclebarer, biologisch abbaubarer oder zumindest wiederverwertbarer Materialien
- Bei der Materialherkunft auf umweltschonende und faire Produktionsbedingungen sowie Transportwege achten
- Im Fertigungsprozess sollte auf die Art der Energiequelle und weitgehend geschlossene Wasserkreisläufe geachtet werden sollte
- Die Produkte und Verpackungsmaterialien sollten keine Schadstoffe enthalten oder ausstoßen
- Nachhaltige Büromöbel sollten eine lange Haltbarkeit versprechen
- Produkte sollten wiederverwertbar sein (Materialeinsatz, Demontage, Netzwerk zur Rückführung in den Rohstoffkreislauf)
- Nachhaltige Büromöbel zeichnen sich durch verfügbare Ersatzteile, die Fähigkeit zur Erweiterung sowie umfassende Garantieleistungen, die ein Indiz für Langlebigkeit und hohe Qualität sind, aus
- Büromöbelhersteller haben eine soziale Verantwortung und die Pflicht, auf gesundheitsförderliche Arbeits- und Lebensbedingungen in der gesamten Prozesskette zu achten
*laut Industrieverband Industrie- und Arbeitswelt (IBA)
Nachhaltige Büroeinrichtung färbt positiv auf das Firmenimage ab
Unternehmen, die sich aktiv für Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagieren, stehen hoch im Kurs. Laut des Marktforschungsunternehmens GfK gehört der Umweltschutz zu den drei wichtigsten Aufgaben von Arbeitnehmern im Betrieb. Außerdem steigt mit dem Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln in unserer Gesellschaft auch die positive Wahrnehmung von nachhaltig agierenden Unternehmen.
Nachhaltige Büromöbel im Office zahlen so direkt in Ihr Unternehmensimage ein: Arbeitnehmer performen erwiesenermaßen produktiver und motivierter an ergonomischen (nachhaltig gebauten) Sitzmöbeln oder Tischen. Das, was heute Corporate Social Responsibility (CSR) genannt wird, dient als Aushängeschild für Spitzenkräfte, die einer Studie des US-amerikanischen Architekturbüros HOK zufolge von nachhaltigen Unternehmen angezogen werden. Zudem bringt eine Inszenierung nachhaltiger Büromöbel in Social-Media Credibility bei der jüngeren Generation – gut für die Gewinnung von künftigen Führungskräften.
Viele Labels und Siegel kämpfen um die Gunst
So riesig wie die Auswahl an Büromöbeln ist, so vielfältig sind die Zertifizierungen, Label und Siegel, mit denen Hersteller ihre Produkte auszeichnen. Doch liegt hierin die Krux: Die Öko-Label erfassen meist nur einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit, beispielsweise die Schadstoffbelastung eines Produktes. Dennoch bieten die Label im Einzelnen den Anreiz, sich über die Ökobilanz der gewünschten Büromöbel zu informieren:
Gängige Umweltsiegel in der Büromöbelbranche
Der blaue Engel ist seit über 40 Jahren das Umweltsiegel der Bundesregierung. Es zertifiziert über 12 000 umweltschonende Produkte und Dienstleistungen von rund 1 600 Unternehmen.
Das EU-Ecolabel (“Euro-Blume”) ist ein internationales Gütesiegel der Europäischen Kommission, das umweltverträgliche, ökologische und gesunde Produkte und Dienstleistungen kennzeichnet.
An dem blau-grünen Fair-Trade-Symbol erkennen Sie, dass Produkte aus kontrolliertem Handel stammen und unter fairen, ethischen Bedingungen hergestellt wurden.
Das FSC-Siegel signalisiert, dass Papier- und Holzprodukte aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft bzw. nachhaltiger Forschritschaft stammen. In Deutschland ist auch das PEFC-Siegel gebräuchlich.
Produkte mit Cradle-2-Cradle-Zertifizierung sind ökoeffiziente Produkte. Durch einen besonderen Materialeinsatz bis zu 100% recyling- bzw. kreislauffähig. Daneben spielt auch die sozial-gerechte Herstellung der Produkte eine Rolle.
Goodweave ist ein Gütesiegel für Teppichwaren, das belegt, dass Produkte nicht in Kinderarbeit entstanden und unter Einhaltung sozialer Umweltnormen gefertigt wurden. Das non-profit-Unternehmen setzt sich auch für Bildungs-, Gesundheits- und Umweltprojekte in den Herstellungsländern ein.
Anhand des Öko-Control-Siegels des Europäischen Verbands ökologischer Einrichtungshäuser erkennen Sie nachhaltige Büromöbel, die ohne Schadstoffbelastungen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurden.
Unter der Vielzahl an Umwelt- und Nachhaltigkeitszeichen, die mitunter miteinander konkurrieren, will das LEVEL-Zeichen Abhilfe schaffen. Vom Dachverband der europäischen Büromöbelindustrie FEMB in Zusammenarbeit mit internationalen Experten für Nachhaltigkeit entwickelt, stellt es einen vergleichenden europäischen Nachhaltigkeitsstandard für Büro- und Objektmöbel dar.
Nachhaltige Büromöbel auch ohne Gütesiegel
Haben Büromöbel keine Siegel, sollten Sie nicht sofort zurückschrecken. Da die Lizenzen für eine Zertifizierung oft zu teuer für kleine Manufakturen sind, lohnt es sich nachzufragen. Wichtig ist, detaillierte Materialangaben herauszubekommen, sodass Herkunft, Umweltfreundlichkeit und Recyclingfähigkeit von Materialien, Farben oder Textilien durch Dr. Google zur Not selbst erschlossen werden können. Idealerweise geben Hersteller eigene Info-Sheets heraus.
Bei der Markenauswahl für unsere Projekte greifen wir ausschließlich auf ein Portfolio an Brands zurück, die Ergonomie, Innovation und Materialgüte mit nachhaltigen Konzepten vereinen. Wir finden auf Anfrage gerne für Sie heraus, wie es um die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ihrer Wunschmarke steht.
Ihr Kontakt bei wexim.
Nicolas Fuchs
Head of Sales